Stress kann in den verschiedensten Situationen auftreten. Die meisten Menschen werden wahrscheinlich hin und wieder unter Stress stehen. Doch kurzzeitig hilft der Stress eine höhere Leistung abzurufen. Legst Du gerade eine Prüfung ab, wird der Stress Dir helfen eine höhere Konzentration zu erreichen. Im sportlichen Wettkampf wirst Du viel mehr Kraft entfalten als dies etwa im Training möglich ist.
Stress ist grundsätzlich also nichts Negatives. Gefährlich wird es hingegen, wenn der Stress zu einem Dauerzustand wird. Falls Körper und Geist keine Möglichkeit der Regeneration mehr haben, werden unterschiedliche Symptome auftreten.
Wie entstehen die Stresssymptome?
Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers. Er reagiert damit auf eine potenziell lebensbedrohliche Situation. Um das Überleben zu sichern, wird der Körper auf eine „fight or flight“ Reaktion vorbereitet. Er wird sich also entweder dem Kampf stellen oder die Flucht ergreifen. Beides sind Reaktionen, die mit einem hohen Kraftaufwand einhergehen und viel Energie benötigen.
Um das eigene Leben zu schützen, folgen nun weitere Prozesse. Der Herzschlag wird erhöht und es wird mehr Energie freigesetzt. Hormone wie Adrenalin werden ausgeschüttet, um den Alarmzustand aufrechtzuerhalten.
Diese Reaktion war überlebenswichtig und stellte sicher, dass Menschen vor wilden Tieren oder anderen Gefahren weglaufen konnten. Heutzutage tritt Stress vor allem aufgrund der Belastung im Beruf oder Studium auf. Eine wichtige Prüfung möchte mit Bestleistungen absolviert werden, um die eigenen Karrierechancen zu bewahren. Auch in der Familie kann Stress aufkommen, falls die zwischenmenschlichen Beziehungen belastet sind und zu viele Aufgaben auf Dich abgewälzt werden.
Fällt es Dir schwer die hohen Anforderungen zu erfüllen, wird dies in einer Überforderung münden und Stress auslösen. Mit zunehmender Dauer werden Dein Körper und Geist den Stress nicht mehr ausgleichen können. Dann treten eine Reihe von Stresssymptomen auf, die auf die Überlastung hindeuten.
Welche Symptome treten auf?
Die Symptome werden individuell wahrgenommen und sind auf körperlicher sowie geistiger Ebene spürbar. Daher sind die Stresssymptome vielfältig und können ganz unterschiedliche Folgen für Dich haben.
Eines der häufigsten Stresssymptome ist ein dauerhaft erhöhter Puls. Der schnellere Herzschlag hilft in der Stresssituation mehr Energie bereitzustellen. Dieser Zustand liegt aber nicht nur kurzzeitig vor, sondern Dein Herzschlag ist dauerhaft erhöht. Du kommst nicht mehr zur Ruhe und Dein Herz vollbringt über einen längeren Zeitraum eine höhere Leistung.
Auf muskulärer Ebene können Verspannungen und Schmerzen auftreten. Dies betrifft vor allem den Nacken, die Schulter und den Rücken. Die Muskulatur kann sich nicht mehr entspannen und die geistige Anspannung überträgt sich direkt auf die Muskulatur. Arbeitest Du im Büro und führst Deine Tätigkeit überwiegend sitzend aus, werden die Symptome noch stärker wahrgenommen.
Innerlich wird Deine geistige Balance gestört. Du stellst eine innere Unruhe fest, welche sich nicht nur im höheren Puls bemerkbar macht. Es fällt Dir schwer einfach mal abzuschalten und Deine Gedanken rasen wie wild durcheinander. Gerade abends vor dem Schlafengehen ist es Dir kaum möglich, mal etwas Ruhe zu finden. Deshalb sind Schlafstörungen eine häufige Folge der Stresssymptome.
Die höhere Belastung äußert sich zudem einer gesteigerten Reizbarkeit. Den Alltag zu bewältigen ist für Dich ohnehin kaum mehr möglich. Verlangt Dein Partner oder ein Arbeitskollege etwas von Dir, könntest Du aggressiv reagieren. Unter Stress verfügst Du generell über eine „dünnere Haut“ und hast Deine Emotionen weniger im Griff.
Als weiteres Stresssymptom wird Deine geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigt sein. Kurzzeitig führt der Stress zwar dazu, dass Du Dich besser konzentrieren kannst, langfristig nimmt die Konzentrationsfähigkeit aber ab. Du bist generell weniger ausgeruht und Deine Energiereserven sind erschöpft. Damit fällt es Dir schwer Dich auf eine einzige Aufgabe zu konzentrieren und Deine Gedanken schweifen häufiger ab.
Welche Krankheiten können unter chronischem Stress auftreten?
Die Stresssymptome solltest Du in jedem Fall ernst nehmen und auf Deinen Körper hören. Ignorierst Du diese Warnhinweise, werden Körper und Geist dieser Belastung irgendwann nicht mehr standhalten können.
Eine direkte Folge des zu hohen Stresses ist der Burn-out. Körper und Geist fühlen sich leer und ausgebrannt an. Die Energiereserven sind vollständig aufgebraucht und der Geist verlangt nach einer Auszeit. Diese Zwangspause ist notwendig, um die Stressbelastung zu reduzieren.
Auf mentaler Ebene könnte sich nicht nur die Erschöpfung bemerkbar machen. Auch eine Depression kann eine direkte Folge der Stresssymptome sein. Du fühlst Dich generell antriebslos und könntest den ganzen Tag eigentlich nur im Bett verbringen. Die Grenzen zwischen Burn-out und Depression sind fließend, weshalb diese gerne gemeinsam auftreten.
Um dem Stress zu entfliehen, können Suchterkrankungen folgen. Mithilfe des Alkohols oder anderen Drogen soll zumindest für den Moment des Rauschzustandes der Stress vergessen werden. Langfristig werden natürlich die negativen Folgen der Suchterkrankung überwiegen und die Gesundheit sich weiter verschlechtern.
Essstörungen oder Zwangsstörungen können ebenfalls auftreten. Unter Stress nimmt der Appetit ohnehin ab und irgendwann könnte die Nahrungsaufnahme ganz verweigert werden. Andere Zwangsstörungen treten auf, um ein Ventil des Stresses darzustellen.
Stresssymptome erkennen und abmildern
Um erst gar nicht in die negative Spirale aus chronischem Stress und den Folgeerkrankungen zu gelangen, solltest Du frühzeitig die Stresssymptome erkennen und darauf reagieren. Warte nicht, bis es zu spät ist und Du erst mittels einer aufwendigen Therapie den Weg ins Leben zurückfindest.
Leidest Du vermehrt unter Kopfschmerzen, einem höheren Blutdruck und fühlst Dich überfordert, probiere einen Gang zurückzuschalten. Lerne „nein“ zu sagen und frage nahestehende Personen um Unterstützung. Du musst in dieser Phase mehr auf Dich und Deine Bedürfnisse achten.
Nutze Entspannungstechniken, um die negativen Gedanken zu verarbeiten und die Anspannung zu lösen. Dann wirst Du besser mit den Symptomen des Stresses umgehen und ernsthafte Erkrankungen des chronischen Stresses vermeiden.