Wenn Du von Stress hörst, wird dies wahrscheinlich mit negativen Emotionen verbunden sein. Stress möchtest Du normalerweise vermeiden und zu viel Stress ist ungesund. Kann er doch das Immunsystem angreifen und eine zu hohe psychische Belastung führt zu einem Burn-out.

Diese einseitig negative Betrachtungsweise ist nicht ganz korrekt. Denn neben diesem krankhaften Stress, gibt es auch eine vorteilhafte Seite. Positiver Stress kann in einigen Lebenssituationen sinnvoll sein und Dir helfen, Dein volles Leistungspotenzial abzurufen.

Doch wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen positivem und negativem Stress? Lerne, wie Du mit Stress umgehen kannst, um diesen zu Deinem Vorteil zu nutzen.

Stress erklärt

So negativ Stress wahrgenommen wird, so wichtig ist oder zumindest war er für unser überleben. Denn der Stress sorgt dafür, dass Hormone ausgeschüttet werden, die Deine Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit erhöhen. Cortisol, Noradrenalin und Adrenalin sorgen dafür, dass der Herzschlag schneller und der Körper besser mit Sauerstoff versorgt wird. Dadurch bist Du eher in der Lage Höchstleistungen abzurufen. Dein Körper befindet sich sozusagen im „Power-Modus“.

Andere Funktionen des Körpers, die nicht unmittelbar wichtig für das Überleben sind, werden in diesem Moment des Stresses heruntergefahren. Die Verdauung wird verlangsamt und die Energie lieber genutzt, um die Muskulatur und das Gehirn zu versorgen.

Der Hintergrund hierbei ist, dass unsere Vorfahren noch ganz anderen Gefahren ausgesetzt waren. Sie mussten vor wilden Tieren weglaufen oder ganz andere Herausforderungen bewältigen. Durch den Stress wurde gewissermaßen das eigene Leben gesichert.

Obwohl wir heute sehr viel behüteter aufwachsen, ist Stress dennoch allgegenwärtig. Etwa in Prüfungssituationen oder im Beruf, wenn volle Konzentration notwendig ist.

Unterschied negativer & positiver Stress

Stress während Prüfung
Stress tritt zum Beispiel in Prüfungssituationen oder im Beruf auf

Stress ist nicht gleich Stress. In der Wissenschaft wird zwischen dem Eustress und Disstress unterscheiden. Die Mechanismen sind grundsätzlich die Gleichen. Jedoch wird negativer Stress als eine Überforderung beschrieben. Empfindest Du in einer bestimmten Situation zu viel Stress, wird dies nicht als förderlich, sondern hinderlich empfunden.

Der Stress führt nun dazu, dass Du nicht mehr klar denken kannst. Befandest Du Dich selber mal in einer Situation, wo Du einen Blackout hattest? Musstest Du eine Präsentation halten und plötzlich sind Dir keine Worte mehr eingefallen oder konntest Du eine Prüfung kaum bestehen, obwohl Du zu Hause immer die Lösung parat hattest?

Dann wird dafür der negative Stress verantwortlich gewesen sein. Dieser ist nicht nur in dem konkreten Moment hinderlich, sondern macht Dich auf Dauer krank. Ist das Stresslevel dauerhaft hoch, wird Deine Gesundheit darunter leiden. Daher sind Entspannungsphasen für eine hohe Lebensqualität wichtig.

Im Gegensatz dazu steht der positive Stress. Dieser kann zum Beispiel auftreten, wenn Du an einem spannenden Projekt arbeitest. Stehst Du unter einem gewissen Druck eine Aufgabe zu erledigen, aber Du findest die Tätigkeit so interessant, dass Du gar nicht bemerkst, wie die Zeit verfliegt?

Dann wird diese Arbeit nicht als negativ wahrgenommen. Anders würde es aussehen, wenn Du viel Zeit in ein Projekt investierst, dass Du eigentlich uninteressant findest.

Positiver Stress kann auch entstehen, wenn Du Dich einem sportlichen Wettkampf stellst. Du möchtest über Dich hinauswachsen, Deine Ziele erreichen und als Sieger das Feld verlassen. Dann hilft Dir die Anspannung im Vorfeld, die Aufmerksamkeit zu steigern und eher Dein Leistungsniveau zu übertreffen.

Die positive Aufregung kann aber ebenso entstehen, wenn Du verliebt bist oder mit der Achterbahn fährst. Das berühmte Gefühl der Schmetterlinge im Bauch kann durch den positiven Stress beschrieben werden. In diesem Fall werden Hormone ausgeschüttet, die für diese Gefühlslage verantwortlich sind.

Wirkung des positiven Stress

Positiver Stress besitzt einige nützliche Auswirkungen auf Deine Leistungen. Im gesunden Maße sind die Stresshormone hilfreich, damit Du Deine volle Leistungsfähigkeit abrufst.

Wichtig ist für Dich wahrscheinlich, dass Du Dich besser konzentrieren wirst. Im Beruf oder Studium wirst Du mit einer gesunden Portion Stress Dich viel besser auf die Aufgaben fokussieren und diese bewältigen. Dies wird auch als „Flow“ bezeichnet. Ein Zustand, in welchem Du keiner Ablenkung unterlegen bist, sondern Dich nur einer Aufgabe ohne Ablenkung widmest.

Ebenso wird Deine körperliche Leistungsfähigkeit verbessert. Stress kann wie ein körpereigenes Doping funktionieren. Du wirst Dich aufmerksamer, stärker und schneller fühlen. Dies ist vor allem für sportliche Herausforderungen wichtig. Nicht ohne Grund werden die meisten Rekorde im Wettkampf gebrochen. Der Stress macht es möglich, dass Du über Deine eigentliche Leistungsgrenze hinauswächst.

Dies wird auch als „hysterische Kraft“ bezeichnet. Es wird davon ausgegangen, dass selbst Hochleistungssportler nur 80 Prozent ihres Kraftpotentials ausschöpfen. Erst im Zusammenspiel mit Adrenalin, also dem positiven Stress, wird die Schmerzempfindlichkeit gesenkt und eine höhere Leistung kann abgerufen werden.

Positiver Stress wirkt sich auch auf Dein Wohlbefinden aus. Er sorgt dafür, dass Du über ein höheres Selbstvertrauen verfügst und die Laune steigt. Dies wird durch das Freisetzen von Glückshormonen erklärt. Ebenso wird Dein gesamter Antrieb steigen und Du wirst viel motivierter an eine Aufgabe herangehen.

Positiven Stress erlernen

Positiver Stress - Leistungspotenzial
Positiver Stress hilft Dir, Dein volles Leistungspotenzial zu nutzen

Stress in einer gesunden Menge besitzt also einige positive Effekte, die Du Dir zu Nutze machen solltest. Doch wie kannst Du nun bewusst für mehr positiven Stress im Alltag sorgen?

Hierzu solltest Du Dir bewusst machen, dass es unterschiedliche Stressfaktoren gibt. In manchen Situationen wirst Du nicht umhinkommen, dass negativer Stress auftritt. Dennoch kannst Du lernen, besser mit diesem umzugehen.

Dies ist vor allem am Arbeitsplatz wichtig. Verlangt Dein Chef mal wieder zu viele Aufgaben von Dir und fühlst Du Dich mit dieser Situation überfordert, entsteht negativer Stress. Anders sieht es hingegen aus, wenn zwar viele Stressfaktoren auf Dich einwirken, Du aber mit diesen umgehen kannst.

Hast Du es gerade mit einem schwierigen Kunden zu tun, der sich zwar lautstark beschwert, Du ihn aber besänftigen kannst, wirst Du die Situation als positive Erfahrung abhaken. Das nächste Mal, wenn ein ähnlicher Kunde auftaucht, wirst Du die Situation besser einschätzen können und den negativen Stress erst gar nicht aufkommen lassen.

Ähnlich sieht dies auch mit anderen Aufgaben aus. Mögen diese zwar kompliziert aussehen, sind von Dir aber lösbar, wird kein negativer Stress auftreten. Du hast die Situation im Griff und musst Dich nicht vor einer Überforderung fürchten.

Um daher die Problemsituationen im Beruf besser anzugehen, sind vor allem Kompetenzen gefragt. Je mehr Du den Überblick über die Situation behältst und die Fähigkeiten besitzt, die Probleme zu lösen, desto weniger wirst Du den negativen Stress erfahren. Vielmehr wirst Du nur Herausforderungen sehen, denen Du gewachsen bist. Daraus ergeben sich interessante Aufgaben, die Du lösen kannst.

Findest Du Dich des Öfteren in Situationen wider, die zu einem hohen Stress führen, versuche diese zu trainieren. Der Umgang mit schwierigen Kunden lässt sich üben und fachliche Kompetenzen kannst Du Dir ebenfalls aneignen. Dadurch wirst Du weniger in die Überforderung gelangen.

Im Alltag ist es hilfreich Dir ständig neue Herausforderungen zu suchen. Hast Du vor bestimmten Situationen Angst, dann stelle Dich diesen. Versuche sie zu bewältigen und verstecke Dich nicht davor. Durch das Bewältigen dieser Herausforderungen wirst Du über ein höheres Selbstvertrauen verfügen und Dir mehr Kompetenzen aneignen.

Neue komplizierte Situationen bringen Dich weniger ins Schwitzen und Du wirst besser mit ihnen umgehen können. Je öfter Du Dich dem Stress stellst, desto höher wird Deine Stresskompetenz und negativer Stress tritt gar nicht erst auf. Wichtig ist hierbei aber, dass ausreichend Entspannungsphasen in Dein Leben integriert werden. Dann wirst Du über ein gesundes Maß an Stress verfügen, welches Deine Leistungsfähigkeit verbessert, aber keine negativen gesundheitlichen Auswirkungen besitzt.

Positiver Stress als Leistungspotenzial

Stress wird im Allgemeinen als negativ bezeichnet. Er soll vermieden werden und wird Dich krank machen. So ist zumindest häufig die Vorstellung.

Lernst Du mit dem Stress umzugehen, wirst Du seine positiven Eigenschaften nutzen. Du wirst Aufgaben konzentrierter erledigen und Herausforderungen bewältigen.

Positiver Stress ist ein wichtiges Element, um Dein volles Leistungspotenzial abzurufen. Gehe daher bewusst mit dieser Erkenntnis um und nutze den positiven Stress zu Deinem Vorteil.

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