Atemnot während der Nacht kann für einige Angst bei Dir sorgen. Es stört nicht nur Deinen Schlaf, sondern könnte ein Anzeichen für eine ernste Krankheit sein. Wie gefährlich ist die Atemnot in der Nacht und welche Ursachen können dafür verantwortlich sein?

Zunächst sei gesagt, dass Du mit solchen Beschwerden nicht leichtfertig umgehen solltest. Suche zur Sicherheit einen Arzt auf, um abzuklären, weshalb die Atemnot besteht und wie sich diese behandeln lässt. Insbesondere wenn die Beschwerden länger anhalten, kann nur der Arzt Dir sagen, wie Du diese wieder in den Griff bekommst.

In diesem Ratgeber erhältst Du einige Anhaltspunkte, die die Atemnot während der Nacht erklären. Vielleicht werden diese Erkenntnisse Dir helfen, die Beschwerden zu lindern.

Was wird unter der Atemnot während der Nacht verstanden?

In der Medizin wird die Atemnot als Dyspnoe bezeichnet. Hierfür liegt folgende Definition vor:

Als Dyspnoe bezeichnet man eine subjektiv empfundene Atemnot bzw. eine erschwerte Atmung. Der Patient hat das Gefühl, nicht mehr genug Luft zu bekommen. Die vom Arzt wahrnehmbaren äußerlichen Zeichen einer Dyspnoe können eine flache und schnelle Atmung oder eine betont tiefe Atmung sein.

Flexikon

Anhand der Definition lässt sich kaum sagen, weshalb die Atemnot auftritt. Sie beschreibt lediglich sehr weitgreifend die Symptome. Zudem handelt es sich um ein subjektives Gefühl. Neben körperlichen Ursachen können psychosomatische Hintergründe nicht ausgeschlossen werden. Somit sind auch die Auswirkungen unterschiedlich und nicht immer muss die Atemnot mit einer verminderten Sauerstoffsättigung einhergehen.

In welchen Situationen die Atemnot auftritt, ist ganz unterschiedlich. Dies ist zum Beispiel abhängig von der körperlichen Anstrengung und der Position.

Oftmals tritt die Atemnot nur unter einer Belastung auf. In diesem Fall wird von einer Belastungsdyspnoe gesprochen. Ich leide selber unter einem Belastungsasthma, welches dazu führt, dass die Atmung unter der körperlichen Belastung schwerer fällt. Dieses Asthma steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Hausstauballergie und kann daher eine Vielzahl von Personen betreffen.

Atemnot - Sport
Eine hohe sportliche Belastung kann zu der Atemnot führen

Die akuten Atembeschwerden treten nur auf, wenn die körperliche Belastung relativ hoch ist. Dies ist etwa bei einem sehr intensivem Sport der Fall. Auch längeres Treppensteigen könnte zu der Atemnot führen. In der Regel sind dadurch aber keine Einschränkungen im Alltag bemerkbar. Zudem wird die Atmung nur durch eine höhere Belastung der Atemwege erschwert. Dies ist der Fall bei Ausdauersportarten. Das Krafttraining löst diese Symptome allerdings nicht aus, da hier eine andere Belastungsform vorliegt.

In schwereren Formen kann die Dyspnoe auch auftreten, wenn keine körperliche Belastung auftritt. In diesem Fall wird von der Ruhedyspnoe gesprochen. Hierbei sind die Auswirkungen im Alltag spürbarer und mit einigen Einschränkungen verbunden. In Verbindung mit der Ruhedyspnoe wird meist eine mangelnde Leistungsfähigkeit des Herzens und der Lunge festgestellt. Diese führen schon bei kleinsten Belastungen zu der Atemnot.

Bemerkst Du die Atemnot hingegen nur, wenn Dein Körper sich in einer bestimmten Lage befindet, wird dies als Platypnoe bezeichnet. In diesem Zusammenhang lindern sich die Beschwerden häufig, wenn Du Dich hinlegst.

Umgekehrt kann das Stehen oder Sitzen für Dich angenehmer sein. Liegt eine Herzinsuffizienz vor, wird das Liegen als eine Belastung empfunden. Diese Krankheitsform wird als Orthopnoe definiert. Die Symptome bessern sich, wenn Du die liegende Position verlässt und Deinen Körper etwas aufrichtest. Dadurch wird der natürliche Kreislauf weniger belastet und das Herz muss weniger Arbeit verrichten.

Ursachen der Atemnot in der Nacht

Es gibt einige Gründe und Formen, weshalb die Atemnot auftritt. Im Kern sind diese häufig auf die Funktionen des Herzens und der Lunge zurückzuführen. Ist dies der Fall, liegt eine ernste Erkrankung vor. Damit einher werden weitere Beschwerden im Alltag gehen, die eine deutliche Belastung für Dich darstellen.

Folgend erhältst Du eine kurze Übersicht über die Ursachen, die für Deine Atemnot verantwortlich sein können.

Lungenfunktion

Es ist naheliegend, dass bei einer eintretenden Atemnot die Lungenfunktion gestört sein könnte. Daher ist die Lunge der erste Anhaltspunkt, um die Atemnot zu verstehen.

Ursachen können zum Beispiel in einem Blutgerinnsel oder einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) vorliegen. Vor allem Raucher sind von einer eingeschränkten Lungenfunktion betroffen und Lungenerkrankungen werden häufiger auftreten.

Blutgerinnsel und COPD sind sehr ernst zu nehmende Erkrankungen, die lebensbedrohlich sind. Für die Atemnot können aber auch „harmlosere“ Vorerkrankungen sorgen.

Liegt der Blutdruck nicht im normalen Bereich, wird die Atemnot begünstigt. Davon betroffen sind zum Beispiel übergewichtige Personen. Indem der Blutdruck behandelt wird, bessern sich meist auch die Atembeschwerden.

Auch eine Erkältung in Verbindung mit der vermehrten Schleimbildung kann zu der Atemnot führen. Durch das vermehrte Husten werden die Atemwege gereizt und die Atmung erschwert. Ebenso wird der Schlaf gestört und damit ist der Körper insgesamt geschwächt.

Atemwege

Die Lungenfunktion besitzt einen wesentlichen Einfluss auf die Atemfunktion. Die Probleme können aber bereits vorgelagert auftreten. Dies ist dann der Fall, wenn durch die Atemwege die Lunge erst gar nicht eine ausreichende Menge an Atemluft erhält.

Nasenverkrümmung - Atmung
Eine Verkrümmung der Nasenscheidewand könnte die Atmung erschweren

Eine krankhafte Veränderung der Nase oder des Mundes können die Atmung beeinträchtigen. Ist die Nasenscheidewand gekrümmt, fällt das Atmen durch die Nase spürbar schwerer.

Ebenso kann Asthma die Atemwege auf vielfältige Weise beeinträchtigen. Damit fällt das Atmen entweder in bestimmten Situationen schwerer oder wird generell blockiert.

Für die Atemnot könnten aber auch physische Blockaden die Atmung erschweren. Eine Fischgräte könnte während der Nacht unbemerkt so im Rachen ablagern, dass diese die Atemwege blockiert. Auch die Einnahme von Tabletten geht häufig mit solchen Symptomen einher.

Herzinsuffizienz

Auf den ersten Blick mag es nicht naheliegend sein, dass auch das Herz für Atemprobleme sorgen kann. Bei genauerer Betrachtung der Herzfunktion ist es aber einleuchtend, dass eine geminderte Leistungsfähigkeit des Herzens zu den Atemproblemen führt.

Denn das Herz besitzt die Aufgabe das sauerstoffreiche Blut zu transportieren. Die Nährstoffe und der Sauerstoff gelangen in die Organe und Muskulatur. Ist die Herzleistung eingeschränkt, wird nicht genügend Sauerstoff transportiert. Dies kann kurzzeitig zu einem Herzrasen beim Einschlafen führen. Etwa, wenn Du Dich hinlegst und der Kreislauf kurz gestört ist.

Liegt eine verminderte Sauerstoffsättigung vor, weil das Herz nicht genügend leistungsfähig ist, werden Herzschlag und Atmung beschleunigt. Damit wird versucht das Defizit auszugleichen.

Ein Herzinfarkt könnte im Extremfall ebenfalls für die Atemnot verantwortlich sein. In diesem Fall ist ein Blutgefäß blockiert und das sauerstoffreiche Blut wird nicht in ausreichender Menge transportiert.

Weitere Gründe

Mit der Herz- und Lungenfuktion wurden die häufigsten körperlichen Ursachen beschrieben. In der Betrachtung dürfen die psychosomatischen Gründe für die Atemnot nicht vernachlässigt werden.

Die wahrscheinlich häufigste Ursache für einfache Atembeschwerden wird der Stress sein. Bist Du einer hohen Belastung ausgesetzt, kann dies zu Angstzuständen führen und die Atmung beeinträchtigen. Höre daher auf Deinen Körper, ob Du Dir zurzeit zu viel zumutest und nicht besser einen Gang zurückschaltest.

Auch die Umgebung könnte für die Atemnot als Grund genannt werden. Verbringst Du Deinen Urlaub gerade an einen fernen Ort und herrschen dort ganz andere klimatischen Bedingungen, können diese zu der Atemnot führen. In einer größeren Höhe ist der Sauerstoffgehalt in der Luft geringer. Dies kann zur Höhenkrankheit führen. Auch eine deutlich andere Temperatur und Luftfeuchtigkeit können zunächst als Belastung empfunden werden. Nach kurzer Zeit sollte Dein Körper sich aber daran gewöhnen und die Atmung wieder verbessert sein.

Allergien und Asthma

In Deutschland gibt es rund 10 Millionen Menschen, die unter einer Hausstauballergie leiden. Ich gehöre selber zu den Betroffenen und kann daher beschreiben, wie es sich anfühlt unter der Atemnot zu leiden. Sind Deine Atembeschwerden morgens oder während der Nacht am Größten, liegt der Verdacht nahe, dass auch Du auf die Milben allergisch reagierst.

Unter dem Asthma werden einige unterschiedliche Ausprägungen zusammengefasst. Im Zusammenhang mit einer Allergie tritt häufig ein Belastungsasthma auf. Bei dieser fühlt es sich unter einer hohen sportlichen Intensität an, als würde man durch einen Strohhalm atmen. So unangenehm dieses Gefühl auch ist, es ist selten lebensbedrohlich und kann durch die sportliche Anstrengung gut kontrolliert werden.

Anders sieht es bei akuten Asthmaanfällen aus. Diese können unabhängig von der Belastung auftreten und in schweren Ausprägungen zum Tod führen. Zunächst wird hierbei ein kurzes Keuchen wahrgenommen und danach wird förmlich die Luftzufuhr abgeschnitten. Das Problematisch an solch einem Asthmaanfall ist, dass hierbei körperliche Ursachen mit einer Panikattacke einhergehen. Die einsetzende Panik erschwert das Atmen zunehmend, sodass ein sich verstärkender Teufelskreis vorliegt. Wer von solch einer Attacke überrascht wird und nicht weiß mit dieser umzugehen, befindet sich in Lebensgefahr.

Auslöser für das Asthma werden in einer Vielzahl der Fällte Allergene sein. Je nach Deiner Ausprägung der Allergie können dies etwa die Exkremente der Milbe sein oder bestimmte Gräser oder Tierhaare. Bei einem Verdacht auf Asthma ist es sinnvoll, wenn Du prüfst, unter welchen Allergien Du leidest. Behalte im Hinterkopf, dass sich das Auftreten der Allergien im Laufe des Lebens auch ändern kann und neue Allergien hinzukommen können.

Rauchen - Atemnot
Selbst wenn sich nur ein Raucher im Haushalt befindet, kann dies zu einer Atemnot während der Nacht führen

Neben der Allergie kann das Asthma auch durch Schimmel oder Tabakrauch ausgelöst werden. Nicht zu verachten ist in diesem Zusammenhang der große Effekt des Passivrauchens. Es reicht schon aus, wenn sich ein Raucher im Haushalt befindet, um eine Asthmaerkrankung bei Dir auszulösen. Ebenso könnte eine hohe Feinstaubbelastung zu dem Asthma und damit der Atemnot führen.

Die Atemnot reduzieren

Leidest Du unter Atemnot, solltest Du die Symptome mit einem Arzt abklären. Nur dieser kann Dir eine endgültige Sicherheit geben, weshalb die Atemnot während der Nacht auftritt und die entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen. Je nach Ausprägung könnten manche Herangehensweisen kontraindizierend sein. Sei daher sehr vorsichtig und wende Dich lieber an Experten, um mit den Atembeschwerden besser umzugehen.

Saubere Luft

Die Qualität der Atemluft besitzt einen hohen Einfluss auf Deine Atembeschwerden. Befindest Du Dich in einer Umgebung, wo eine hohe Feinstaubbelastung auftritt und andere Schadstoffe in der Luft sind, solltest Du über die Anschaffung eines Luftreinigers nachdenken.

Dieser ist in der Lage grobe Verunreinigungen zu filtern und die Atmung zu erleichtern. Insbesondere im Schlafzimmer erscheint die Anschaffung sinnvoll. Dort lassen sich mit einem entsprechenden Gerät die schädlichen Allergene filtern und Deine Beschwerden werden zurückgehen.

Allergiestaubsauger

Reagierst Du empfindlich auf bestimmte Stoffe, wirst Du einen speziellen Sauger benötigen, um die Allergene zu filtern. Mit einem herkömmlichen Staubsauger wirst Du die Allergene oder Tierhaare nur weiter in der Luft verteilen.

Erst ein Allergiestaubsauger ist so gestaltet, dass die Allergene innerhalb des Gerätes verbleiben. Aufgrund eines besonderen Filters können die Partikel nicht aus dem Beutel entweichen. Reinige daher regelmäßig Dein Bett und weitere Polstermöbel mit solch einem Staubsauger, um die Atembeschwerden zu reduzieren.

Gesünderer Lebensstil

Die Atembeschwerden werden im Allgemeinen von Deiner körperlichen Leistungsfähigkeit beeinflusst. Sind Lunge und Herz leistungsstark, werden die Symptome weniger ausgeprägt sein. Daher solltest Du darauf achten, einen gesünderen Lebensstil zu führen.

Dies bedeutet für einige Personen, das Übergewicht zu reduzieren und das Idealgewicht zu erreichen. Hierbei ist auf den Zusammenhang der Schlafapnoe und des Körpergewichtes hinzuweisen. Ein deutliches Übergewicht geht mit einer schlechteren Schlafqualität einher und beeinträchtigt die körperliche Leistungsfähigkeit.

Yoga - Stress
Probiere doch Yoga aus, um Deinen Stress im Alltag zu reduzieren

Auch solltest Du darauf achten den Stress zu vermindern. Gönne Dir Phasen der Entspannung und schaffe einen Ausgleich zu der Belastung im Beruf oder Studium. Probiere, ob die Meditation oder leichter Sport nicht eine gute Möglichkeit für Dich darstellen, um mit dem Stress umzugehen. Dann wirst Du auch die Atemnot besser im Griff haben.

Ohne Atembeschwerden schlafen

Die Atemnot während der Nacht ist auf einigen Ebenen negativ für Deine Lebensqualität. Du wirst nicht nur weniger Luft bekommen, sondern Dein Schlaf ist gestört und damit einher, gehen die üblichen Symptome eines Schlafmangels.

Sprich daher mit Deinem Arzt ab, weshalb die Atemnot auftritt und wie Du dagegen vorgehen könntest. Häufige Anhaltspunkte stellen eine Allergie oder die Stressbelastung dar.

Sorge für eine hohe Luftqualität im Schlafzimmer und reduziere die Allergene. Lüfte das Schlafzimmer und achte auf einen gesünderen Lebenswandel. Dann wirst Du entspannter schlafen und die Atemnot hoffentlich ganz besiegen.

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