Während der Nacht sollte Dein Körper sich eigentlich ausruhen und regenerieren. Du möchtest Dich von den Strapazen des Tages erholen und die Nachtruhe genießen. Doch treten während des Schlafens Schmerzen in der Hüfte auf, kann dies die Erholung massiv beeinträchtigen. Gerade ältere Personen sind von den Hüftschmerzen häufiger betroffen, da die Gelenke einem höheren Verschleiß unterliegen.
Doch auch im jungen Alter können diese Schmerzen auftreten. Welche Ursachen sind für die Beschwerden verantwortlich und was kannst Du unternehmen, um wieder schmerzfrei die Nacht zu verbringen?
Weshalb die Schmerzen auftreten
Um langfristig die Schmerzen zu beseitigen, solltest Du der Ursache auf den Grund gehen. Dann lässt sich zielgerichtet die passende Therapie finden, um die Gesundheit zu fördern. Treten die Schmerzen vor allem auf, weil Du Dich zu wenig bewegst und zu viel Zeit im Sitzen verbringst, können die folgenden Ursachen Dich betreffen.
Gereizter Nerv
Eine Ursache ist in einem gereizten Nerv oder Muskel zu finden. Dies ist besonders dann spürbar, wenn die Schmerzen nach einer längeren Ruhephase auftreten. Legst Du Dich auf die Seite, wird der Druck auf die empfindliche Stelle erhöht. Während des Seitenschlafes ist die Hüfte einer hohen Belastung ausgesetzt. Sie nimmt das gesamte Körpergewicht auf und dadurch verschlimmerst Du die Symptome. Um den gereizten Nerv zu entlasten ist es sinnvoll, auf dem Rücken zu schlafen.
Zu hohe Belastung

Nicht nur zu wenig Bewegung, auch das genaue Gegenteil kann für den Schmerz sorgen. Treibst Du viel Sport oder bist im höheren Alter, kann dies mit größeren Beschwerden einhergehen. Falls Du besonders anfällig bist und einen leichten Schmerz spürst, könntest Du eine Pause einlegen. Verringern sich die Symptome während der kurzen Schonzeit, wird dies ein wichtiger Hinweis für die Ursache sein. Allerdings solltest Du nicht dauerhaft auf die Bewegung verzichten und eine Schonhaltung einnehmen. Versuche so schnell wie möglich wieder fit zu werden und Deinem Sport nachzugehen.
Eine zu hohe Belastung kann auch unbewusst auftreten. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn Du unter restless-leg Syndrom leidest. Bei diesem wippst Du unaufhörlich mit dem Bein. Über eine längere Dauer kann dies selbst im jungen Alter zu den Schmerzen in der Hüfte führen. Ironischerweise treten die Schmerzen in der Nacht besonders in Erscheinung, da dort die Beine still gehalten werden. Achte daher darauf, ob Du ständig Deine Beine auf und ab bewegst.
Entzündung
Nicht immer muss ein Verschleiß des Gelenks oder der Nerv zu den Schmerzen führen. Die Arthrose kann für die Schmerzen verantwortlich sein. Fühlst Du Dich während der Ruhe besser, deutet dies auf eine mechanische Ursache hin.
Entzündungserkrankungen gehören zu den häufigsten Ursachen, die zu den starken Beschwerden in der Hüfte führen. Im Gegensatz zur Arthrose wird der Ruhezustand jedoch als schmerzhafter wahrgenommen. Die Entzündung kann von verschiedenen Bereichen des Körpers ausgehen und sich auf die Hüfte auswirken.
Treten die Schmerzen hauptsächlich an der Außenseite des Oberschenkels auf, ist eine Nervenentzündung wahrscheinlich. Dort verläuft ein Nerv, welcher unter einer zu hohen oder falschen Belastung Schaden nimmt.
Auch eine Schleimbeutelentzündung kann zu den Schmerzen in der Hüfte führen. Diese tritt gehäuft nach einer Hüft-OP oder einer Überlastung auf.
Tritt die Entzündung direkt im Hüftgelenk auf, wird dies als Coxarthritis bezeichnet. Die Ursachen sind vielfältiger Natur und können zum Beispiel von einer bakteriellen Entzündung, einer Schuppenflechte oder einer rheumatoiden Arthritis ausgehen. Im Rahmen der „Morbus Becherew“ Erkrankung treten die Schmerzen gehäuft in den unteren Gelenken der Wirbelsäule und dem Kreuzbein auf.
Du merkst also, dass es einige Ursachen gibt, die zu den Hüftschmerzen führen können. Um eine Sicherheit zu erhalten, solltest Du Deine Symptome mit dem Arzt abklären. Nur dieser kann eine gesicherte Aussage darüber treffen, unter welcher Krankheit Du leidest.
Schmerzen im Liegen während der Schwangerschaft
Besonders aufpassen müssen zudem Schwangere. Die Schwangerschaft ist von einigen Begleiterscheinungen gekennzeichnet. Die Hüftschmerzen erweisen sich allerdings als besonders unangenehm, da selbst das Liegen keine Linderung verspricht.
Die Hüftschmerzen entstehen aufgrund des höheren Gewichtes des Bauches. Dieser übt einen Druck seitlich auf den Oberschenkel aus, wo der Nerv verläuft. Zunächst wird die Reizung sich in einem leichten Kribbeln äußern. Mit der Zeit werden die Schmerzen zunehmend größer und können von der Hüfte auch auf die Leiste übergehen.
Ebenso kann eine Fehlbelastung der Hüfte zu den Schmerzen führen. Es mag ungewohnt sein, mit dem Zusatzgewicht sich zu bewegen. Dies kann zu Verspannungen und den Schmerzen führen. Die Fehlbelastung äußert sich dann besonders stark, wenn viel Bewegung in den letzten Tagen stattgefunden hat.
Auch kann der Bandapparat für die Schmerzen verantwortlich sein. Infolge der hormonellen Veränderungen und des gestiegenen Bauchumfanges, werden die Bänder lockerer. Die Schambeinfuge ist von dieser Instabilität betroffen und kann daher zu Beschwerden führen.
Für Schwangere empfiehlt es sich daher auf der Seite zu schlafen. Am besten eignet sich ein Seitenschläferkissen als Entlastung. Von diesem wird das höhere Gewicht aufgenommen, sodass der Körper eine Erholung erfährt.
Eine ungünstige Matratze

Inwiefern könnte auch Deine Matratze zu den Problemen beitragen? Hast Du Dich eigentlich für ein hochwertiges Modell entschieden, doch die Matratze passt gar nicht zu Dir?
Dann könnte dies ein Grund für die Hüftbeschwerden sein. Beim Kauf der Matratze musst Du unbedingt auf die richtige Härte achten. Ist die Matratze zu weich oder zu hart, wird der Körper nicht optimal unterstützt. In der Seitenlage kann es passieren, dass bei einer zu weichen Matratze die Schultern und die Hüfte zu stark in die Matratze einsinken. Die Wirbelsäule nimmt einen unnatürlichen Knick und wird aus der gesunden Bahn geworfen. Diese Fehlhaltung führt zu einigen Problemen, welche sich auch in Form von Hüftschmerzen äußern.
Lege daher einen hohen Wert darauf, die optimale Matratze zu finden. Oftmals ist eine etwas härtere Matratze für Deinen Schlaf besser geeignet als ein weiches Modell. Gerade als Seitenschläfer ist es wichtig, eine hohe Unterstützung zu erfahren.
Auch ein Boxspringbett könnte eine sinnvolle Alternative für Dich darstellen. Dieses Bett besteht aus mehreren Lagen, welche sich optimal auf Deinen Körper einstellen. Dadurch wird die Wirbelsäule entlastet und die Schmerzen gehen zurück.
Die Schmerzen lindern
Welche Möglichkeiten bleiben Dir nun offen, um gegen die Schmerzen vorzugehen? Bei leichten Schmerzen kannst Du die folgenden Maßnahmen ausprobieren. Aber auch hierbei ist der Hinweis angebracht, dass Du Deine Beschwerden mit einem Arzt abklären solltest.
Massagen
Sitzt Du für eine lange Zeit am Schreibtisch, wird dies zu einer Verspannung der Muskulatur führen. Diese wird nicht gleichmäßig belastet, sodass Dysbalancen auftreten. Unbehandelt können die Verspannungen zu starken Schmerzen führen.
Mit verschiedenen Methoden kannst Du für eine Entspannung sorgen. Wende etwa eine Massagerolle an, um gezielt auf die Muskulatur einzuwirken. Auch ein Masseur wird in der Lage sein, die Muskulatur zu lockern. Allerdings ist der Gang zum Masseur mit einem höheren Aufwand verbunden, weshalb Du selbstständig Massagegeräte für den Heimgebrauch einsetzen kannst.
Bewegung
Leidest Du unter leichten Hüftschmerzen, solltest Du nicht den Fehler begehen und komplett auf Bewegung verzichten. Treibst Du bisher viel Sport, ist es sinnvoll die Intensität zu verringern. Nimm dabei auf Deine schmerzhafte Hüfte Rücksicht und gestalte das Training so, dass eine niedrigere Belastung vorliegt.
Befindest Du Dich während des Tages die meiste Zeit im Büro, ist es auch dort wichtig auf genügend Bewegung zu achten. Nimm öfter die Treppe und baue Spaziergänge in Deinen Alltag ein. Dadurch wird die Muskulatur trainiert und die Beschwerden gehen zurück.
Förderliche Kissen
Für Schwangere bestand bereits der Vorschlag, dass diese auf ein spezielles Kissen zurückgreifen können. Schläfst Du gerne auf der Seite, könnte auch für Dich ein Kissen nützlich sein. Eine Kissenrolle zum Beispiel gibt Dir genügend Halt, um in der Seitenposition stabiler zu liegen. Dann wird sich Deine Muskulatur entspannen und die notwendige Erholung bieten.
Achte daher dringend auf Deine Schlafposition und versuche diese so zu gestalten, dass die Belastung für die Hüfte minimal ist. Mit dem passenden Kissen und der optimalen Matratze wirst Du eine Entlastung der Wirbelsäule erzielen.
Hüftschmerzen vermeiden
Schmerzen in der Hüfte beim Liegen oder Schlafen können Dich um den wohlverdienten Schlaf bringen. Je nach Ursache der Beschwerden treten diese auch in der Ruhelage noch deutlich auf.
Beachte die hier angesprochenen Punkte und kläre mit einem Arzt ab, weshalb die Schmerzen bei Dir auftreten. Mit den geeigneten Therapiemöglichkeiten wirst Du die Ursachen in den Griff bekommen. Dann verbessert sich nicht nur Dein Schlaf, sondern Deine gesamte Lebensqualität.