Probleme mit dem Herzen können schnell zu Angstzustände führen. Schließlich ist mit solchen Beschwerden nicht zu spaßen und Du solltest sie in jedem Fall ernst nehmen. Das Herzrasen beim Einschlafen gehört zu den bekannteren Phänomenen und relativ viele Personen sind davon betroffen. Finde heraus, was die Ursachen sein könnten und wie Du dagegen vorgehst.
Im Zweifel gilt hier immer der Ratschlag, dass lieber der Arzt aufgesucht werden sollte. Nur dieser kann endgültig klären, ob eine ernsthafte Erkrankung vorliegt oder das Herzrasen nur kurzzeitig auftritt. Klär also bei starken Beschwerden mit Deinem Arzt ab, weshalb das Herzrasen beim Einschlafen auftritt.
Erste Anhaltspunkte und Tipps, was Du gegen das Herzrasen machen kannst, erfährst Du in diesem Ratgeber. Dann wirst Du einen Schritt weiter sein und vielleicht die Beschwerden selbstständig lindern.
Das Herzrasen beim Einschlafen erläutert
Es sollte bekannt sein, dass das Herz eine lebenswichtige Funktion übernimmt. Es erhält Deinen Blutkreislauf und eine Beeinträchtigung besitzt unmittelbar starke Auswirkungen.
Unter Anstrengung schlägt Dein Herz schneller. Dies ist etwa beim Sport vollkommen normal, da dort die Muskulatur mit mehr Sauerstoff versorgt werden muss. Daher wird mehr Blut benötigt und das Herz verrichtet eine größere Arbeit. Anders sieht es hingegen aus, wenn Du abends nur entspannt auf der Couch liegst und Deine Lieblingsserie schaust. Dann sollte der Herzschlag im Bereich des Ruhepulses liegen.
Bemerkst Du hingegen, dass ohne ersichtlichen Grund das Herz schneller schlägt, könnte ein krankhaftes Herzrasen vorhanden sein. Allgemein wird davon gesprochen, dass ab einem Puls von 150 Schlägen in der Minute eine Tachykardie vorliegt. Damit wird das Herzrasen bezeichnet.
Beim Einschlafen kann es schon mal vorkommen, dass Herz kurzzeitig etwas schneller schlägt. Dies sollte noch kein Grund zur Sorge sein und schlägt das Herz kurz darauf wieder im normalen Rhythmus, wird dies höchstwahrscheinlich harmlos sein.
Beim Herzrasen können je nach Entstehungsort unterschiedliche Arten vorliegen. Bei einer Störung, die von den Herzvorhöfen ausgeht, wird von einer supraventrikulären Tachykardie gesprochen. Diese ist am meisten verbreitet.
Geht das Herzrasen von der Herzkammer aus, wird von einer ventrikulären Tachykardie gesprochen. Diese ist zwar deutlich seltener, stellt aber in jedem Fall einen medizinischen Notfall dar.
Das Herzrasen vor dem Einschlafen wird von einigen Personen wahrgenommen. Ein kurzzeitiges Auftreten ist in der Regel unproblematisch. Kommt es jedoch häufiger vor und klingt nicht nach kurzer Zeit wieder ab, ist dies in jedem Fall mit dem Arzt abzuklären.
Ursachen des Herzrasens
Der Körper ist ein sehr komplexes System. Es gibt unzählige Wechselwirkungen und Einflüsse auf das Verhalten Deines Herzens. Ebenso vielfältig können die Ursachen für das Herzrasen sein. Hier erhältst Du einige Anhaltspunkte, die für den erhöhten Puls infrage kommen.
Alkohol
Alkohol mag zwar in der Gesellschaft weit verbreitet und anerkannt sein, dennoch handelt es sich um ein Nervengift. Ein Gift, welches bereits in jeder Dosis einen Schaden anrichtet und nicht zu unterschätzen ist. Feierst Du am Wochenende gerne und kommst nach einer langen Nacht nach Hause, wirst Du nicht nur von einer Übelkeit geplagt werden. Auch der Herzschlag wird durch den Alkoholkonsum beeinflusst. Ein Vorhofflimmern kann auftreten und das Herzrasen auslösen.
Schwangerschaft
Einen großen Einfluss auf den Körper besitzt ebenfalls eine Schwangerschaft. Der Körper verändert sich immens und damit können einige Beschwerden einhergehen. Das Herzrasen kann auftreten, wenn Schwangere sich hinlegen. Dadurch können Blutgefäße gestaucht und der Blutfluss beeinträchtigt werden. Um dennoch eine ausreichende Versorgung sicherzustellen, muss das Herz vermehrt arbeiten und die Störungen ausgleichen. Der Puls erhöht sich und das Herzrasen tritt auf. Hier könnte es hilfreich sein, die Liegeposition zu ändern, um den Blutfluss zu begünstigen.
Wechseljahre
Nicht nur die Schwangerschaft ist ein Einflussfaktor bei Frauen, sondern auch die Wechseljahre können zu dem Herzrasen führen. Hormonelle Umstellungen führen zu dem Herzrasen, welches meist nur kurzzeitig, während des Tages auftritt und harmlos ist.
Schilddrüse
Ist die Schilddrüse in ihrer Funktion gestört, könnte ebenfalls das Herzrasen auftreten. Die Schilddrüse ist Wesentlich für die Hormonproduktion und eine Störung beeinflusst die Herzfrequenz. Liegt eine Überfunktion vor, werden bestimmte Hormone in einer zu großen Menge produziert. Dadurch kann auch der Herzschlag beschleunigt werden.
Hinlegen
Das Herzrasen kann am Abend ebenfalls auftreten, wenn Du Dich gerade hinlegst und Dich auf den Schlaf vorbereitest. Durch die Verlagerung der Körperposition wird das Blut verteilt. Um diesen Effekt auszugleichen, muss das Herz für einen Moment etwas schneller schlagen. Dies sollte aber nur sehr kurz der Fall sein und hast Du Deine Liegeposition eingenommen, wird das Herz wieder im normalen Rhythmus schlagen.
Stress als Auslöser für das Herzrasen
Einen wesentlichen Einfluss auf Deinen Körper bewirkt Stress. Dieser ist zwar für einige Personen ein ständiger Begleiter im Alltag geworden, darf aber dennoch nicht unterschätzt werden. Der gestiegene Stresspegel betrifft bereits Kinder, denen in der Schule einiges abverlangt wird. Später sind das Studium und der Beruf die Hauptquellen des Stresses.
Im Zusammenhang mit dem Herzschlag ist bedeutsam, dass durch den Stress Adrenalin ausgeschüttet wird. Dieses wird Deine Aufmerksamkeit verbessern und Deinen Körper in einen größeren „Wachzustand“ versetzen. Dies mag zwar in einigen Situationen von Vorteil sein, es sollte aber kein Dauerzustand werden. Denn durch das Adrenalin beginnt das Herz schneller zu schlagen. Selbst wenn Du am Morgen von Deiner Arbeitstätigkeit gestresst bist und förmlich „unter Strom“ stehst, kann sich dies noch bis in die Abendstunden auswirken. Dann wird der Stress am Morgen zu dem Herzrasen beim Einschlafen führen.
Da der Abend eigentlich eine Ruhephase darstellen sollte, wirst Du den Tag noch mal Revue passieren lassen. Du grübelst vielleicht darüber, ob Du die richtigen Entscheidungen getroffen hast und wie Du Probleme bewältigen kannst. Hattest Du einen besonders negativen Tagesablauf, wird dieser wieder in Dein Bewusstsein gerückt und der Stress kann abermals auftreten. Damit wird auch das Herzrasen begünstigt.
Stress an sich ist noch kein negatives Phänomen. Er ist sinnvoll, um in Gefahrensituationen Dein Überlegen zu sichern. So wirst Du leistungsfähiger und aufmerksamer. Der Stress sollte allerdings nicht zu einem Dauerzustand werden, sondern sich mit Phasen der Entspannung abwechseln. Ist Dein Beruf besonders anspruchsvoll und Du kannst praktisch nie „abschalten“, kann dies einige negative gesundheitliche Konsequenzen mit sich bringen. Neben dem Herzrasen könnte auch die psychische Belastung zunehmen. Ein Burn-out wird wahrscheinlicher und damit erreichst Du durch den dauergestressten Zustand genau das Gegenteil. Nämlich, dass Deine Leistungsfähigkeit abfällt und Deine Gesundheit angegriffen wird.
Bemerkst Du die folgenden Symptome des Öfteren, könnte dies darauf hindeuten, dass die Stressbelastung zu hoch ist. Dann solltest Du Dir öfter mal Ruhepausen gönnen und auf Deinen Körper achten.
- Hoher Blutdruck
- Schnelle Atmung
- Geweitete Pupillen
- Gänsehaut
- Erhöhte Körpertemperatur
Wann solltest Du den Arzt aufsuchen?
Nimmst Du häufiger das Herzrasen wahr, kann die Reduktion des Stresses und das Einlegen von Ruhepausen ein guter Ansatz sein, um die Beschwerden zu lindern. Dennoch ist Vorsicht geboten und Du solltest selber einschätzen können, wann Du zum Arzt gehst.
Bemerkst Du das Herzrasen nur gelegentlich und ist ein klarer Zusammenhang erkennbar, musst Du dafür noch nicht direkt zum Arzt gehen. Ist nach einer langen Partynacht der Puls erhöht, solltest Du lieber daran arbeiten weniger Alkohol zu trinken. Auch Stress solltest Du nach Möglichkeit vermeiden.
Ein Arztbesuch ist aber dringend anzuraten, wenn solch offensichtlichen Ursachen nicht vorhanden sind. Tritt das Herzrasen völlig unvermittelt auf, sollte dies ein Warnsignal sein. Häuft sich der beschleunigte Puls oder nimmst Du Schmerzen wahr, solltest Du umgehend einen Arzt aufsuchen.
Treten weitere Symptome, wie eine Atemnot oder ein Brustschmerz auf, könnte auch ein Herzinfarkt vorliegen. Vor allem, wenn die Schmerzen in einen Arm besonders stark ausstrahlen, liegt dieser Verdacht nahe. Dann ist sofort ein Notarzt zu verständigen, da eine akute Lebensgefahr vorliegt.
Behandlungsmöglichkeiten
Das Herzrasen sollte nur in enger Absprache mit Deinem Arzt behandelt werden. Beginne daher auf keinen Fall die Selbstmedikation oder experimentiere mit bestimmten Mitteln, um das Herzrasen selber in den Griff zu bekommen.
Um den erhöhten Puls zu reduzieren, werden die üblichen Behandlungsmöglichkeiten der Tachykardie genutzt. Dafür kommen zum Beispiel folgende Medikamente zum Einsatz:
- Betablocker
- Natriumkanalblocker
- Antiarrhythmika
- Calcium-Kanal-Blocker
Für den erhöhten Herzschlag können aber auch organische Ursachen in Frage kommen. Das Herz könnte verformt sein und dadurch das Herzrasen ausgelöst werden. In diesem Fall ist ein operativer Eingriff notwendig. In manchen Fällen könnte auch der Einsatz eines Herzschrittmachers sinnvoll sein, um die Herzfrequenz stabil zu halten.
Liegen psychische Probleme, wie der Stress vor, solltest Du diese Ursachen beseitigen. Mit Beruhigungsmitteln kannst Du unmittelbar die Belastung senken. Langfristig gilt es jedoch Deinen Lebensstil umzustellen, sodass der Stress erst gar nicht auftritt.
Hilfreich kann auch der Gang zum Psychotherapeuten sein. Dieser kann Dir helfen, die mentale Belastung zu senken und eine positivere Sichtweise vermitteln. Entspannungstechniken oder Meditation können ebenfalls ein Teil Deiner Behandlung sein.
Beuge dem Herzrasen vor
Bemerkst Du des Öfteren den schnelleren Herzschlag, ist die Angst in den meisten Fällen unbegründet. Organische Ursachen sind sehr selten und ebenso wird der Herzinfarkt kaum Auslöser des Herzrasens sein. Den deutlich größten Anteil wird der Stress in Deinem Leben haben.
Daher gilt es in erster Linie den Stress zu reduzieren. Hierfür solltest Du auf einen gesünderen Lebenswandel achten. Nimm Dir öfters Ruhepausen, schalte mit Meditation oder anderen Entspannungstechniken ab und achte auf Deine Ernährung. Eine gesunde, vitaminreiche Ernährung ist ebenso eine Grundvoraussetzung, damit das Herz-Kreislauf-System optimal arbeitet.
Insbesondere vor dem Schlafengehen solltest Du die Meditation ausprobieren. Damit wirst Du lernen, mit negativen Gedanken umzugehen und diese werden sich nicht in Schlafstörungen manifestieren.
Ein sanftes Hausmittel, um die Nerven zu beruhigen, ist Baldrian. Dieses besitzt einen nachgewiesenen entspannenden Effekt und versetzt Dich besser in Ruhe. Dennoch ist auch Baldrian keine langfristige Lösung, sondern sollte nur vorübergehend eingesetzt werden.
Sport ist ein weiterer wichtiger Baustein, um dem Stress entgegenzuwirken und einen Ausgleich zum Beruf zu erhalten. Gehe eine Runde laufen oder betätige Dich anderweitig sportlich, um Deinen Geist auf andere Gedanken zu bringen. Bedenke allerdings, dass der Sport der Erholung dienen und daher nicht zu intensiv ausgeführt werden sollte. Andernfalls könnte dieser ebenfalls zu einem Stressfaktor werden.
Das Herzrasen beim Einschlafen reduzieren
Nun solltest Du gelernt haben, dass es einige Gründe gibt, weshalb der Herzschlag erhöht sein kann. Dies bemerkst Du wahrscheinlich vor dem Einschlafen deutlicher, als wenn Du während des Tages abgelenkt und mit anderen Aufgaben beschäftigt bist.
In den meisten Fällen wird keine Krankheit als Ursache für den erhöhten Puls vorliegen. Das kurzzeitige Herzrasen ist auch gar nicht so ungewöhnlich. Stress und die Einnahme der Liegeposition können den Herzschlag beschleunigen.
Nach wenigen Minuten sollte sich der Herzschlag aber wieder normalisieren. Tritt dieses Phänomen nur selten auf und ist nicht mit Schmerzen verbunden, solltest Du daran arbeiten Deinen Stress zu reduzieren.
Anders sieht es jedoch aus, wenn das Herzrasen regelmäßig vernommen wird. Dann kann Dir nur der Arzt weiterhelfen und dieser wird prüfen, welche Ursachen vorliegen und eine entsprechende Behandlung erörtern.