Ein ständiger Druck auf der Blase ist unangenehm. Du musst häufig auf die Toilette, kannst kaum Termine wahrnehmen und selbst der Schlaf kann darunter gestört sein. Dabei gibt es kaum einen Grund und Du hast nicht außergewöhnlich viel getrunken.

Doch woher kommt der ständige Harndrang und wie kannst Du diesen behandeln?

Wie äußert sich der ständige Harndrang

Der Harndrang ist ein wichtiges Instrument des Körpers, um überschüssige Substanzen aus dem Körper auszuscheiden. Die Nieren dienen als komplexes Filtersystem und neben Wasser werden auch Stoffwechselprodukte aus dem Körper geschwemmt.

Mit der Zeit füllt sich die Blase und ab einem bestimmten Füllstand besteht das Gefühl auf die Toilette gehen zu müssen. Wann dies auftritt, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und ein subjektives Empfinden. Ausgelöst wird der Harndrang von Nerven, die sich an der Blasenwand und im Blasenverschluss befinden. Ist die Blase gut befüllt, geben die Nerven das Signal an das Gehirn weiter, dass die Blase entleert werden sollte.

Damit der Harndrang nicht zu häufig signalisiert wird und die Blase funktionstüchtig bleibt, ist ein Zusammenspiel aus Muskulatur und des Blasenverschlusses wichtig. Hältst Du zu häufig den Harndrang zurück, könnte die Muskulatur geschwächt werden und ein vermehrter Harndrang auftreten.

Harndrang
Für Erwachsene ist das Wasserlassen alle 4 bis 6 Stunden der Normalfall

Als Faustformel kann gesagt werden, dass der Körper rund 1,5 Liter Urin am Tag bildet. Bei Erwachsenen ist ein Ausscheiden des Urins alle 4 bis 6 Stunden der Normalfall. Während der Nacht wird der Schlaf für gewöhnlich nicht vom Harndrang unterbrochen, sodass hier auch eine längere Zeit ohne des Wasserlassens möglich ist.

Beim Harndrang muss die unterschiedliche Anatomie von Frauen und Männern beachtet werden. Die Blase besitzt ein Fassungsvermögen von rund 250 bis 500ml, wobei Frauen über eine kleinere Blase verfügen. Damit könnte sich erklären lassen, weshalb Frauen tendenziell öfter die Blase entleeren müssen. Ist die Blase etwa zur Hälfte gefüllt, sind die ersten Anzeichen des Harndrangs spürbar.

Wie oft der Harndrang auftritt, ist auch abhängig vom Alter. Babys und Kinder müssen wesentlich öfter die Toilette aufsuchen. Ältere Menschen können bei einer eintretenden Inkontinenz ebenfalls über einen ständigen Harndrang verfügen.

Mögliche Ursachen

Die Ursachen der Reizblase können ganz unterschiedlich sein. Neben einem anderen Trinkverhalten können auch ernsthafte Erkrankungen vorliegen. Daher sollte bei einem ständigen Harndrang der Arzt aufgesucht werden, um die Ursachen abzuklären.

Zu der eher harmloseren Ursache zählt das Trinken einer größeren Menge. Ist es draußen etwas wärmer und Du hast vermehrt Durst, wird sich dies auch in einem größeren Harndrang äußern, insofern die Flüssigkeit nicht über den Schweiß abgegeben wird. Auch beim Sport könnte der Harndrang infolge der Flüssigkeitsmenge auftreten.

Ebenso könnte auch Stress zum Harndrang führen. Vor einer Prüfungssituation oder wenn der Berufsalltag als sehr anstrengend wahrgenommen wird, ist der häufigere Druck zu spüren. Dauerhafter Stress sollte aber nicht vernachlässigt werden. Versuche mit Meditation oder Sport die Belastung zu verringern und zu entspannen.

Als Erkrankungen, die für den Harndrang sorgt, gilt Diabetes. Mithilfe des Harndrangs versucht der Körper den überschüssigen Zucker auszuspülen und den Blutzuckerspiegel zu senken. Ein erstes Anzeichen der Diabetes sollte der Harndrang ernstgenommen werden.

Es könnte auch eine Blasenentzündung vorliegen. Diese ist durch ein besonders häufiges Wasserlassen geprägt und Bakterien sorgen für die Entzündung. Durch die Einnahme von Antibiotika lässt sich diese Erkrankung innerhalb weniger Tage gut in den Griff bekommen.

Tritt der Harndrang vermehrt nachts auf, könnte dies auf eine Herzinsuffizienz hindeuten. Wasser lagert sich während des Tages im Unterkörper und wird erst während der Nacht ausgeschieden. In diesem Zusammenhang sollte auch eine mögliche Veneninsuffizienz untersucht werden.

Als weiterer Harntreiber kommen Medikamente oder eine schwache Beckenbodenmuskulatur infrage. Du merkst also, es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, weshalb der ständige Harndrang besteht.

Therapiemöglichkeiten

So vielfältig die Ursachen sind, so genau muss der Arzt überprüfen, welche Gründe in Betracht gezogen werden können. Hierzu ist ein ausführliches Arztgespräch wichtig. In diesem wird abgeklärt, wie häufig der Harndrang ist, wie viel Urin ausgeschieden wird und ob Schmerzen bestehen. Diese Details können mit einem Protokoll belegt werden. Dies hilft zu überprüfen, ob die Lebensgewohnheiten für den Harndrang verantwortlich sind und welche Zusammenhänge bestehen.

Um die Ursache genauer einzugrenzen, ist eine Urinuntersuchung hilfreich. Dort können bestimmte Werte, wie der Blutzucker oder der Kreatinin Wert bestimmt werden. Aufgrund dieser Erkenntnisse lässt sich etwa die Diabetes oder eine Infektion feststellen.

Des Weiteren kann der Ultraschall zum Einsatz kommen, um die umliegenden Organe zu untersuchen und etwa eine Prostatavergrößerung zu ermitteln. Auch die Herzfunktion wird in diesem Zuge überprüft.

Beckenbodentraining - Harndrang
Mit Beckenbodentraining wirst Du den Harndrang besser unter Kontrolle halten

Welche Therapien zum Einsatz kommen hängt von der Ursache ab. Ein erster Weg, um die Reizblase abzumindern besteht im Training der Beckenbodenmuskulatur. Dadurch kann die Blase besser entspannen und es liegt eine größere Kontrolle vor.

Sind die Ursachen im Stress oder anderen psychischen Belastungen zu finden, muss eine entsprechende psychosomatische Behandlung erfolgen. Das Ziel sollte hierbei sein, den Harndrang besser auszuhalten und den Toilettengang hinauszuzögern. Dadurch werden die Toilettengänge auf ein normales Maß reduziert.

Medikamente sind notwendig, falls Hormonstörungen oder der Diabetes mellitus vorliegen. Dann müssen der Hormonhaushalt oder der Blutzuckerspiegel wieder in ein Gleichgewicht gebracht werden.

In seltenen Fällen kann auch eine Operation notwendig sein. Liegt etwa eine vergrößerte Prostata vor oder hat sich die Gebärmutter gesenkt, kann dies nur durch einen operativen Eingriff behoben werden.

Es gibt also eine Reihe von Therapiemöglichkeiten, die jeweils auf die Ursache abgestimmt sind. Mit einem lindernden Tee und etwas Beckenbodentraining, ist speziell im Alter der Harndrang besser zu kontrollieren.

Wie hilft Botox beim ständigen Harndrang

Etwas überraschend könnte sein, dass der Wirkstoff Botox auch beim Harndrang eingesetzt wird. Dieser ist eigentlich aus der Schönheitschirurgie bekannt und wird genutzt, um Falten zu glätten.

Es handelt sich um ein Nervengift, welcher bei einem ständigen Harndrang ebenfalls seine Wirkung entfaltet. Helfen die verschriebenen Medikamente nicht, kann mit dem Botox die Signalübertragung gehemmt werden. Da es sich um ein Nervengift handelt, schließt sich der Blasenmuskel nicht so stark und der Harndrang tritt später auf. Damit wird, ähnlich wie bei der Faltenbehandlung, die Muskulatur gelähmt, um den Harndrang zu beeinflussen. Hierbei ist aber zu beachten, dass die Behandlung nach einem Jahr wiederholt werden muss.

Den ständigen Harndrang überwinden

Der ständige Harndrang ist nicht nur unangenehm, sondern es kann eine ernste Erkrankung dahinterstecken. Kläre mit dem Arzt ab, weshalb dieser Drang besteht und mit einer geeigneten Therapie wirst Du wieder ein geregeltes Wasserlassen erreichen.

Entgegen dem eigenen Gefühl solltest Du zudem viel trinken. Dadurch trainierst Du die Blase und das Fassungsvermögen erhöht sich. Trinkst Du weniger, wird sich das Problem nur verschlimmern. Ernähre Dich gesund und treibe Sport, dann wirst Du die wichtigsten Grundlagen legen, um den übermäßigen Harndrang zu reduzieren.

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