Die Schule sollte eigentlich ein Ort sein, an dem Kinder sich wohlfühlen und den Tag gerne verbringen. Die meisten Kinder stehen der Schule aufgeschlossen gegenüber und erlernen gerne neues Wissen.
Doch manchmal kann es dazukommen, dass Dein Kind regelrecht Angst hat und nicht in die Schule gehen möchte. Ein Grund könnte eine gestörte Beziehung zu einem Lehrer sein. Hat Dein Kind Angst vor dem Lehrer und meidet daher den Unterricht?
Dann solltest Du diesen Konflikt lösen und die Angst nehmen. Erfahre, wie Dein Kind wieder gerne in die Schule geht und keine Angst mehr vor einem bestimmten Lehrer haben muss.
Wie äußert sich die Angst vor dem Lehrer?
Kindern fällt es noch etwas schwerer sich auszudrücken. Probleme werden nicht offen angesprochen, sondern zeigen sich in einem Verhalten, dass für Eltern nur schwer zu verstehen ist.
Hat Dein Kind Angst vor einem Lehrer, könnten die Leistungen in diesem Fach stark nachlassen. Es gibt allerdings eine Reihe von Gründen, weshalb die Noten in plötzlich sinken und die Leistungsbereitschaft nicht mehr vorhanden ist. Daher solltest Du auf weitere Merkmale achten, die auf die Angst hindeuten.
Sinken nicht nur die Leistungen, sondern auch die Laune, wenn Dein Kind aus der Schule kommt? Ist die Stimmung nur an bestimmten Tagen so schlecht und nicht generell auf die Schule zurückzuführen? Dann könnte der Unterricht bei dem besagten Lehrer dafür verantwortlich sein, dass es Deinem Kind so schlecht geht.
Zeigen sich noch weitere körperliche Beschwerden, wie etwa Übelkeit oder Magenschmerzen, äußert sich der Stress sehr deutlich. Dann solltest Du handeln und den Gründen für diese Symptome auf den Grund gehen.
Weiß Dein Kind sich nicht anders zu helfen, wird es womöglich auch die Schule schwänzen, um dem Lehrer nicht mehr begegnen zu müssen. Häufen sich die Fehlzeiten, führe mit Deinem Kind ein klärendes Gespräch und erörtere, weshalb die Schule eine solch hohe Belastung darstellt. Vielleicht äußert Dein Kind auch von allein, dass es mit einem Lehrer nicht zurechtkommt und daher die Schule als hohe Belastung empfindet.
Welche Gründe kann es geben?
Weshalb hat Dein Kind Angst vor einem Lehrer und wie lässt sich der Konflikt lösen? Um das Problem anzugehen, musst Du zunächst herausfinden, worauf die Angst beruht.
Eine Möglichkeit könnte in der Art des Lehrers zu finden sein. Tritt der Lehrer sehr dominant auf, könnte dies nicht zu der Persönlichkeit Deines Kindes passen. Ist Dein Kind eher schüchtern oder wenig selbstbewusst, könnte es von dem Auftreten des Lehrers förmlich überrumpelt werden. In der Folge verschlechtert sich die Beziehung und Dein Kind hat Angst an dem Unterricht teilzunehmen.
Hier könnte es hilfreich sein, dass Selbstbewusstsein des Kindes zu fördern. Dann weiß es besser mit der Art des Lehrers umzugehen und muss sich nicht einschüchtern lassen.
Auch die allgemeine Art und der Umgangston des Lehrers kann zum Konflikt führen. Ist der Lehrer sehr direkt, wenig einfühlsam und benutzt ab und an einen sarkastischen Unterton? Dann wird dies von Kindern oftmals noch missverstanden. Daraus könnte eine Angst entstehen.
Vielleicht fühlt sich Dein Kind ungerecht behandelt. Wurde eine Strafe verhängt, die für Dein Kind wenig nachvollziehbar ist? Dann versuche zu erörtern, weshalb der Lehrer so reagiert hat. Hat Dein Kind wirklich den Unterricht gestört, dann weise es darauf hin, wie es sich zu benehmen hat. Hierbei sollte die Wichtigkeit des Unterrichts hervorgehoben werden.
Auf der anderen Seite können aber auch weitaus ernstere Gründe für die Angst gegenüber einem Lehrer vorliegen. Belästigungen oder gar sexueller Missbrauch sind Ursachen, die in Betracht gezogen werden müssen. Hier muss dringend der Kontakt mit dem Vertrauenslehrer oder der Schulleitung gesucht werden, um diesen Verdacht zu erörtern.
Wie können Eltern helfen?
Äußert Dein Kind die Angst gegenüber einem Lehrer, solltest Du dies ernst nehmen. Es spielt zunächst keine Rolle, weshalb die Angst besteht. Du solltest Verständnis für die Gefühlslage Deines Kindes haben und diese Angst nicht einfach ignorieren. Ignorierst Du die Ängste und gehst das Problem nicht an, ist es praktisch vorprogrammiert, dass die schulischen Leistungen Deines Kindes nachlassen und der Unterricht geschwänzt wird.
Nachdem Du Dein Verständnis geäußert hast, musst Du herausfinden, weshalb die Angst vor dem Lehrer besteht. Eventuell ist Dein Kind offen genug, um von sich aus die Gründe darzulegen.
Nicht immer sind die Kinder jedoch in der Lage besonnen die eigenen Ängste zu erklären. Hilfreich kann es sein sich bei anderen Eltern der Klasse umzuhören. Äußern andere Kinder ebenfalls Bedenken und sind eher ängstlich gegenüber einem Lehrer eingestellt?
Dann sollten diese Probleme entweder in einem persönlichen Gespräch mit dem Lehrer oder beim Elternsprechtag angesprochen werden. Dort können die Bedenken offen geäußert und der Konflikt gelöst werden. Vielleicht überdenkt der Lehrer seine Art und geht einfühlsamer mit den Kindern um?
Ist absehbar, dass der Lehrer sich uneinsichtig zeigen würde, ist der Gang zum Vertrauenslehrer besser geeignet. Dieser kann auf andere Weise dem Lehrer nahelegen, dass der Umgangston überdacht werden muss.
Schwieriger wird es hingegen in höheren Klassenstufen. Hier möchten Kinder oftmals nicht mehr, dass Eltern sich in diese Angelegenheiten einmischen. Sie behalten die Probleme eher für sich und möchten nicht als unselbstständig gelten. Zudem könnte die Befürchtung bestehen, dass der Lehrer nach einer ersten Intervention erst recht anders auf die Schüler zugeht.
In diesem komplizierten Fall könnte der Gang zum Schulpsychologen angebrachter sein. Dieser Experte ist auf solche Situationen geschult und weiß eher, wie mit der Angst umgegangen werden muss. Elternteile stehen nicht allein dar, sondern es besteht immer die Möglichkeit auf solch eine Expertise zurückzugreifen.
Hat Dein Kind Angst vor dem Lehrer, erörtere zunächst die Gründe. Danach kannst Du in Absprache mit dem Vertrauenslehrer oder dem betroffenen Lehrer direkt versuchen den Konflikt zu lösen. Fühlst Du Dich selber überfordert, ziehe einen Schulpsychologen zurate und gehe gemeinsam das Problem an.
Denn kein Kind sollte mit der Angst vor dem Lehrer leben müssen, sondern gerne zur Schule gehen.